Du bist Deutschland, ich bin der Wurstautomat


Es gibt nicht viele Dinge, auf die ich stolz bin. Ich bin zum Beispiel nicht stolz deutsch zu sein, aber ich schätze mich glücklich in einem Wohlstandsland leben zu dürfen.
Ich komme vom Dorf und ich mag das Landleben. Ich bin kein Fan von Kirmes, Fastnacht oder Bauernfängerdiscos. Und dennoch lebe ich hier gerne. Das ist mir heute wieder bewusst geworden, als ich an dem Wurstautomaten in Unterrückersbach vorbeiradelte.

Ich finde es grotesk, wenn Städter mitleidig die Menschen mit dorfverwurzeltem Hintergrund beäugeln. Stimmt, ihr habt durchgängig geöffnete Tankstellen an welchen Ihr Euch zur nächtlichen Umwanderung Eure Energydrink-Plörre kauft.
Aber wir, wir haben einen Wurstautomaten in Unterrückersbach und ich bin stolz darauf!

Wenn nachts der kleine Hunger ruft, geht’s auf zum Wurstautomaten. Und wenn wegen 1,8 Promille nicht fahren geht, wird eben hingelaufen. Der Fortschritt ist hier kaum zu bremsen. Wir Landmenschen wissen eben wo man die viele Energie hergewinnt. Wir essen Fleisch und Wurst weil wir das Leben achten und genießen. Wir wissen dass Tiere uns genauso essen würden, wenn sie es nur könnten.
Das war damals schon so mit den Gänsen; Ich als Knirps von zwei Jahren wurde desöfteren Opfer fieser Gansattacken. Habe heute noch eine Narbe auf der Nase. In gegenseitigem Respekt und mit großer Feinfühligkeit habe ich die Gans dann später gegessen, als ihre Stunde geschlagen hatte. Das Vegetariat konnte so gar nicht erst entstehen. Ich hatte eine gute Kindheit und kann somit guten Gewissens behaupten; ich esse alles. Ich bin sozusagen ein Omnivore, ein Allesfresser unter den Menschen. Ich vertraue dem Hunger meines Körpers. Und wenn der Körper Lust auf ein Lungenbrötchen hat, dann holt er sich das auch. Wir Sportler sind schließlich auch nur Menschen. Ich vertraue nicht auf Nahrungsergänzungsmittel und ich finde diese Absurditäten der Menschheit ziemlich belustigend. Man verzichtet auf das eine, um sich dann in der Apotheke Nahrungsergänzungsmittel zu erwerben. Dem Körper soll es ja schließlich an Nichts fehlen! Homo Sapiens; ich liebe Dich. Nicht. Doch. Nicht. Doch







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