Unter Umständen

Direkt und ohne Drumherumgerede auf den Punkt gebracht: Seit gut zwei Wochen habe ich das Gefühl dass sich bei mir etwas eingenistet hat. Am 06.05., am Tag des Barockstadt Triathlon habe ich die letzte Pille meiner Blister Packung genommen. Weitere Details werden hiermit gekonnt und unzensiert einfach ausgelassen...
Gut zwei Wochen später bin ich in der Nacht wie von der Tarantel gestochen mit neu erwachter Vorahnung aufgewacht und plötzlich war alles anders. Ich befand mich anno Stichtag im Schwangerschaftswahn, welcher sich konstant steigerte. In Internetforen liest man von der sogenannten Hibbelzeit, in meinem Empfinden ist alles gerade einfach nur absolut verrückt!
Begonnen haben die Symptome oder vielleicht doch nur Pseudosymptome mit empfindlichen Brüsten und einem Gefühl nach Baustelle im Gebärmutterbereich. Eine latente, noch nicht belastende Übelkeit gesellte sich hinzu und die totale Unsicherheit, ob ich mir das
1. alles nur einbilde
2. normale Zyklussymptome sind, welche ich durch die vergangene Pilleneinnahme nicht mehr einschätzen kann
3. ich einfach nur einen an der Klatsche habe, also nun so richtig im Endstadium!

Hinzu kam die Ungewissheit vor der Teilnahme bei anstehenden Wettkämpfen; Bin ich schwanger oder nicht? Soll ich starten oder lieber nicht?
Bisher gibt es kein sicheres Indiz. Die ersten beiden Urintests sind negativ ausgefallen. Das muss am Zyklustag 33 und der Regel dass es bei der Regel keine Regel gibt, nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Hier stellt sich wieder die Frage: Wem vertraue ich mehr; Körpergefühl vs. (zu frühem?) Urintest?

Gestern abend saß ich an der Arbeit und habe um 17:30 Uhr die letzten Tätigkeiten vor Wochenabschluss durchgeführt. Plötzlich ließ mein Sehvermögen extrem nach, ich konnte nicht mehr richtig sehen. Meine Wahrnehmung trübte sich beängstigend ein. Ich bekam Schweißausbrüche, Denkstörungen, Blutdruckanstieg, Unruhe, Verwirrung und Blässe und traute mich kaum zu laufen und mir Wasser zu holen weil ich Panik bekam dass ich das Bewusstsein unterwegs verliere.
Zum Glück arbeite ich in einer Klinik mit Bereitsschaftsarzt und Schwestern vor Ort. Scheinbar hatte es mich, wie selbst nach der allergrößten körperlichen Anstrengung im Wettkampfsport niemals zuvor, von gleich auf jetzt voll in den Unterzucker reingehauen. BÄÄÄHM!

Da ich diesen Zustand noch nie hatte, war ich froh vom Personal beobachtet zu werden. Nach Hause fahren schien mir unmöglich, ich wäre in dem Zustand wahrscheinlich in den nächsten Graben gebrettert. Christian holte mich glücklicherweise schließlich von der Arbeit ab und musste nochmals zum Pinkelstop anhalten. Weiteres Indiz, Blasendruck... nächstes Symptom... knicke auf dem Weg zum Auto mit dem Fuß um. Halb so wild, meine Bänder können das ab. Dennoch alles Symptome, ebenso angeschwollene Schleimhäute in der Nase, welche von medizinischen Fachartikeln als typische für Schwangerschaft beschrieben werden.

Ich legte mich also nach dem Essen und dem aufregenden Tag zu Hause ins Bett. Erinnerte mich noch daran dass der Vortag auch schon so chaotisch war, ich irgendwie überhaupt nicht belastbar war bezüglich des anstehenden Stress. Heute morgen gesellt sich Müdigkeit hinzu.

Naja, den morgigen Wettkampf habe ich präventiv nach dem krassen zaunpfahlwinkenden Unterzucker kurz vor der Bewusstlosigkeit abgesagt. Somit hätte sich die erste Entscheidungszwickmühle geklärt.

Dennoch war der zweite Urintest heute früh leider negativ. Montag gehe ich dann wohl doch besser mal zum Arzt, vielleicht kann der des Rätsels Lösung liefern. Auch wurde mir nach dem Unterzucker-Sturz eine Blutuntersuchung vom Arbeitskollegen empfohlen.

Unter Umständen besagt die Regel der Regel dass es aufgrund noch nicht eingetroffener Mens theoretisch möglich sei. Der hCG-Test findet jedenfalls noch nicht ausreichend Hormone.

Und ich bin dann wohl weiterhin nur ein kleiner lächerlicher Spielball der Natur, welcher sich noch ein wenig in Geduld üben muss und sich nicht durch die Ungewissheit in den Wahnsinn treiben lassen darf 😀

Forstsetzung folgt!





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